Aussichtstour
Google-Maps-Koordinaten des ersten Punktes:
50.903576, 8.530621
Auf und ab am Altenberg
Der Altenberg gewährt seinen Gästen den wohl schönsten Blick auf Biedenkopf. Bei dieser knapp 3-stündigen Wanderung geht es an Brunnen entlang, vorbei am hölzernen Wasserrad und schließlich empor zum Altenberg. Verschiedene Aussichtspunkte laden zu einer gemütlichen Brotzeit mit einem tollen Panorama auf die Schlossstadt ein.
Expertenvideos zur
Aussichtstour
Fotzbrünnche & Pyramide
Wasserspiele am Altenberg und heilende Quellen
Liebe Wanderfreunde, ich bin Thomas Böhle und Autor des Buches „Auf Biedenkoper Spuren“, dass sich den Hütten, Plätzen und Brunnen rund um Biedenkopf widmet. Am Fuße des Altenbergs gelegen, befinden wir uns hier an einem besonderen Brunnen – der Pyramide.
Wie man sehen kann, besticht dieses Objekt durch seine ungewöhnliche Bauweise. Angelegt wurde die Steinpyramide im Zuge der Renovierung beziehungsweise dem Bau mehrerer Objekte in diesem Bereich Anfang der 1960-er Jahre. Als Brunnen zum Spenden von frischem Quellwasser ist diese Bebauung nicht geeignet, tröpfelt das Wasser doch lediglich an den Steinen herab. Sie dient allerdings in kalten Wintertagen mit Minustemperaturen als Blickfang, wenn die Pyramide sich komplett vereist zeigt.
Und als originell ist die „Pyramide“ zweifelsohne zu bezeichnen, denn in der Spitze des Bauwerkes ist ein Porzellankrug eingemauert. Dieser sichert das gleichmäßige Ablaufen des Wassers von oben herab. Unweit entfernt liegt das sogenannte Fozbörnche. Viele Bewohner Biedenkopfs bevorzugten in früheren Jahren das Wasser aus diesem Brunnen, sollte es doch heilende Wirkung haben. Selbst manche Ärzte füllten sich jeden Morgen ein Gefäß mit diesem Quellwasser, um es ihren Patienten zu verabreichen.
Auch das Fozbörnche wurde in den 1960-er Jahren erbaut. Seinen ungewöhnlichen Namen verdankt das Objekt dem Umstand, dass das Wasser unter Entweichung von Luft stoßweise aus dem Brunnenrohr austritt. Beide Objekte, sowohl die „Pyramide“, als auch das „Fozbörnche`“, laden Wanderer zu einer idyllischen Rast ein!
Röhrsgründchen
Alteingesessene und beliebte Feiertradition - das Lepperfest
Liebe Wandersleut, eine durchaus interessante Entwicklung lässt sich in unserem Biedenkopf im Bereich der Feierlichkeiten feststellen. Dabei spreche ich nicht von unserem Grenzangsfest, sondern von den sogenannten Lepperfesten. Schriftliche Überlieferungen dazu gibt es leider keine. Umso schöner ist, dass diese Tradition auf Erinnerungen und Erzählungen ehemaliger Lepper beruht und weiter fortgesetzt wird. Zurückzuführen ist diese Tradition ca. auf die 1960er Jahre.
Als Lepper darf sich in Biedenkopf ein Junggeselle im Alter von 30 Jahren bezeichnen, der in der Blütezeit seines Lebens steht und diese gerne mit Familie, Freunden und Bekannten feiern möchte. Etabliert haben sich in der Geschichte, ich nenne sie mal, die Lepperbünde. So finden sich für die Ausrichtung der Lepperfeste mehrere feierinteressierte Junggesellen zusammen, um gemeinsam ihre bis dahin erlebte Junggesellenzeit gebührend zu feiern. Und das auch nicht selten mit musikalischen Auftritten von heimischen Bands auf Biedenkopfs Waldplätzen. Der hinter mir liegende Waldplatz Röhrsgründchen ist einer dieser Plätze, an denen besonders gerne geleppert wird.
Ein Höhepunkt dieser Feierlichkeiten ist die ausführliche Vorstellung des „Lebenslaufs“ eines jeden einzelnen Leppers. Dies erfolgt zumeist in Gedichtform und wird von Freunden und Wegbegleitern vortragen. Im Anschluss daran erfolgt die langersehnte Krönung der Lepper durch den Lepperorden der schon Jahrzehnte lang von Lepper zu Lepper weitergereicht wurde. Ab jetzt darf sich jeder Lepper in die Reihen vergangener Lepper einordnen uns dies zuletzt schriftlich im Lepperbuch bekunden. In Gedichtform hieße das etwa so:
Wenn du also auf Schuster rappen unterwegs sein solltest,
dann raste hier und trink ein Bier.
Denn eingeladen ist Jedermann,
also komm ganz schnell an die Theke ran.
Aufgenommen wirst du von freundlichen und offenen Menschen,
die zum Gelingen dieses Festes zusammenkommen.
Würstchen, Schmalzbuttern und diverse Kaltgetränke werden dein Gemüt erfreuen,
so wirst du deine Rast auf keinen Fall bereuen.
Mein Name ist Christoph Cerny und ich gehöre zu den Kreisen vergangener und geehrter Lepper.
Wasserrad
Poetische Gedanken zum fortwährenden Kreislauf des Wassers
Felix Scholz:
Wasser, Wasser in den Bächen
Hör’ ich seine Lieder sprechen
Seh’ ich zwischen dunklen Tannen
Seine kühlen Fäden spannen
Wasser, Wasser in den Bächen
Seh’ ich seine Wege brechen
Hör’ ich von den Bergen rauschen
Dort, wo alte Geister lauschen
Wasser, Wasser in den Bächen
Seh’ ich auf den grünen Flächen
Hör’ ich nebst dem alten Pfade
Hier bei meinem Wasserrade
Wasser, Wasser in den Bächen
Seh’ ich durch die Gräser stechen
Hör’ ich in die Täler fließen
Und in Flüsse sich ergießen
Wasser, Wasser in den Bächen
Ach, ich hör’ dich nicht mehr sprechen
Und ich kann dich nicht mehr sehen
Muss doch zum Röhrsgründchen gehen
Felix Scholz ist Autor von "Tod in Marburg"
Futterstand
Wilde Tiere im Biedenkopfer Wald entdecken
Seid gegrüßt Wanderinnen und Wanderer,
liebe Waldbesucherinnen und Waldbesucher,
als einer der Jagdpächter im Stadtwald Biedenkopf darf ich Ihnen einen Einblick in unser vielseitiges Tun geben. Ich heiße Tobias Schädler und dies ist meine Hündin Dyra von der Flammenmühle, ein Kleiner Münsterländer, sie hilft mir und begleitet mich täglich bei sämtlichen Arbeiten. Entgegen häufigen Anscheins und Meinungen ist das eigentliche Jagdhandwerk eine äußerst komplexe und professionell auszuführende Tätigkeit. Für manche Jäger ist es Passion, sollte jedoch insgesamt mindestens den Ansprüchen von Tier- und Naturschutz sowie der heutigen Gesellschaft genügen. Außer Zeit und verlässlichen Partnern in Forst, Landwirtschaft, Naturschutz und Kommune bedarf es eine ganze Menge interdisziplinären Fachwissens und nicht zuletzt einen positiven Charakter. Inhaltlich bedingt verbringe ich somit nur einen Bruchteil der Zeit bei der tatsächlichen Jagdausübung. Neben bezaubernder sowie erholsamer Naturstunden und nachhaltiger Wildfleischerzeugung kümmern wir Jäger uns beispielsweise um die Eindämmung von Wildschäden und -verbiss. Die hiesige Nähe von Wald und Ortschaft ohne große
dazwischenliegende Wiesen- und Feldflächen sorgt erschwerend für ein direktes Zusammenleben und Aufeinandertreffen von Menschen und Tieren. Hier gilt es einen vermittelnden Weg zu beschreiten. Mit entsprechenden Naturschutz- und Hegemaßnahmen sowie der Anlage von Äsungs- und Deckungsmöglichkeiten für das Wild werden Grundlagen geschaffen. Jedoch gelingt dies alles nur, indem wir Menschen der Natur Raum geben, sie respektieren und uns dementsprechend verhalten. Dafür werbe und danke ich Ihnen. Guten Anblick!
Oberst Ochs Bank
Die ganze Pracht Biedenkopfs bei einer Rast genießen
Hallo zusammen, mein Name ist Jochen Achenbach, ich bin der Bürgermeister der schönen Stadt Biedenkopf, die ihr von hier aus bewundern könnt. Und ich begrüße euch auch im Namen unserer rund 14.000 Einwohner hier oben an der „Oberst-Ochs-Aussichtsbank“, an einem der vielen schönen Aussichtspunkte auf Biedenkopf.
Von hier sieht man unsere schöne Heimatstadt und der Luftkurort Biedenkopf hat viel zu bieten: eine bewegte Stadtgeschichte, eine unvergleichbare Natur mit endlosen Buchenwäldern, die Lahn, die historische Altstadt, das Lahnauenbad, aufgeschlossene Menschen und viel Tradition. Zugleich sind hier viele innovative Unternehmen angesiedelt, ja hier trifft Tradition auf Moderne.
Und hier sieht man, dass Biedenkopf in Mitten von Ausläufern des Rothaargebirges in einer der waldreichsten Regionen Hessens liegt. Der Wald, die Lahn und die Mittelgebirgslandschaft sind hier die landschaftsprägenden Elemente. Alleine der Stadtwald beträgt über 3.000 ha. Richtung Norden liegt der höchste Berg im Landkreis Marburg-Biedenkopf unser Hausberg die Sackpfeife. Von hier aus zu erkennen durch den Sender Sackpfeife.
Und wenn ihr über die Tannen schaut seht ihr auch den 386 m hohen Schlossberg. Die darauf liegende Burg ist eines unserer Wahrzeichen auf das wir besonders stolz sind. Unterhalb der Burg liegt unsere Fachwerkaltststadt, die sich in Richtung Marktplatz ausstreckt.
Ich hoffe ich habe Geschmack auf unsere tolle Stadt gemacht und ich möchte euch alle einladen Biedenkopf mit seinen Stadtteilen kennenzulernen. Ich wünsche dabei einmalige Eindrücke, eine gute Erholung hier im Wald und viel Spaß in der Stadt Biedenkopf.
Euer Jochen Achenbach
Himmelsborn
Gipfelwasser und Brunnen im Verlauf der Geschichte
Hallo, ich bin Thomas Böhle und Autor des Buches „Auf Biedenkoper Spuren“, dass sich den Hütten, Plätzen und Brunnen rund um Biedenkopf widmet. Gelegen zwischen Altenberg und Hermannsberg, wurde der Himmelborn Anfang der 1970-er Jahre von den Stammtischbrüdern vom „Stammtisch Gercke“ erbaut, dem Ur-Biedenköpper angehörten. Die Namensgebung ist allerdings eigentlich irreführend, sollte der Brunnen doch vielmehr „Kuhleiche“ - herbeigeführt vom Ausdruck „Kühle Eiche“ - lauten, da sich die Flurbezeichnung „Himmelborn“ weiter westlich in Richtung Breidenbach befindet.
Die Mitte des Brunnens zierte ein stattlicher Diabas-Findling aus dem damaligen Biedenkopfer Natursteinwerk Albert Haydn & Sohn, woher auch die Steintafel mit der Inschrift „Himmelborn“ stammte.
Zwecks einer städtischen Verbreiterung des Weges versetzten die Stammtischler nach einigen Jahren den Brunnen um einige Meter vom Weg abseits nach hinten. Durch herbeigeführten Vandalismus mit teilweiser Zerstörung musste das Objekt leider entfernt werden. Die erhaltene Steintafel wurde später in einen neu errichteten Brunnen eingefasst, der Wanderer, Läufer und Radfahrer zu einem kühlen Schluck einlädt!
Zur Erinnerung an den Wegebau in unserem heimischen Wald wurden in den 1930-er Jahren bereits drei markante Steine gesetzt, wovon sich einer dieser Steine neben dem heutigen Brunnen „Himmelborn“ befindet. Ursprünglich befand sich dieser Stein am Weg zum „Röhr`s Gründchen“ im Bereich der heutigen Fischerhütte. Durch eine Wegverbreiterung wich der Stein an seinen heutigen Platz am „Himmelborn“.
Euch weiterhin eine gute Wanderung.
Lahnaue
Entdecken und Beobachten in der "Hinterländer Serengeti"
Liebe Naturfreundinnen und Naturfreunde, ich bin Matthias Schneider, Vorsitzender des BUND in Biedenkopf. Unser zentrales Projekt vor Ort ist die „Naturweide Lahnaue Biedenkopf“, die man hier vom Dappesboden aus unterhalb des Schlosses sehen kann.
Die extensive Beweidung der Lahnaue ist Teil einer umfassenden Renaturierung der Lahn. Mit der Anlage von Verzweigungen kann sich die Lahn unter dem Einfluss des Hochwassers wieder frei in der Aue entfalten und typische Kiesbänke und Uferanrisse ausbilden.
Die extensive Beweidung mit Rindern und Pferden in ganzjähriger Freilandhaltung unterstützt die Dynamik des Flusses. In der Aue bleiben bis weit in den Herbst inselartige Gras- Gebüsch- und Gehölzstrukturen zwischen kurzen Weiderasen bestehen. Es entsteht eine „halboffene Weidelandschaft“. Die Entstehung von Suhlen, offenen Bodenstellen, Kotplätzen und Uferabbrüchen sorgen im Wechsel mit dem unterschiedlich dichten Bewuchs in der Fläche für einen strukturreichen dynamischen Lebensraum mit hoher Artenvielfalt. Aus dem Dung der weidenden Tiere entwickeln sich unzählige Käfer, Fliegen und Fadenwürmer. Sie sind wiederum Nahrungsgrundlage für Fledermäuse, Vögel und Amphibien. Weidelandschaften sind daher „hot spots“ der Artenvielfalt.
Für die ganzjährige Freilandhaltung werden bei uns robuste Rinder-, Pferde- und Schafsrassen eingesetzt. Die Naturweide trägt damit auch zur Erhaltung von Rinderrassen bei, die es aufgrund veränderter Zuchtbedingen in Hessen so nicht mehr in der Breite gibt.
Ich wünsche euch viel Vergnügen beim Entdecken und Beobachten von Flora und Fauna in unserer „Hinterländer Serengeti“. Geht doch auf dem Rückweg gerne daran vorbei!