Höhenwanderung
Google-Maps-Koordinaten des ersten Punktes:
50.923171, 8.521275
Hoch hinaus zum Hassenroth
Bis man am Hassenroth ankommt müssen 650 Höhenmeter im malerischen Biedenkopfer Wald erklommen werden. Aber die 360-Grad-Aussicht auf die umliegenden Gemeinden und die Sackpfeife belohnen für die Mühen und laden zum ausgiebigen Verweilen ein.
Die Höhenwanderung bei Outdooractive, Komoot und als GPX Daten:
Expertenvideos zur Höhenwanderung
Hasenlaufhütte
Bundesligaturnen in Biedenkopf
Hey, ich bin Vinc Brusch, Turner der KTV Obere Lahn, die dort unten, in der Großsporthalle der Lahntalschule Biedenkopf, zu Hause ist.
Die Kunstturnvereinigung wurde 1992 aus vier ortsansässigen Turnvereinen zur Förderung des Geräte- und Kunstturnens gegründet. Seitdem hat sich dort ein kleines Sportmärchen abgespielt, dass 2018 im Gewinn der Deutschen Meisterschaft ihren Höhepunkt fand. Die KTV ist bekannt für ihre starke Jugendarbeit und der feste Kern der Mannschaften wird stets durch heimische Athleten besetzt, gleichzeitig aber durch Weltklasseturner bereichert. So turnte bereits Olympiasieger Fabian Hambüchen für uns.
Nach dem Gewinn des Meistertitels hat sich der Verein bewusst in die zweite Liga zurückgezogen und will sich dort langfristig etablieren. Bislang ging dieser Plan gut auf und mündete in der Vizemeisterschaft in 2022.
Besonders stolz sind wir auf unsere Jugendarbeit. Insgesamt 75 Jungen und Mädchen trainieren regelmäßig bei uns, wovon es zahlreiche Talente in den exklusiven Landeskader der besten Turner Hessens schaffen. Das ist unser Fundament für zukünftige Erfolge in der zweiten Liga. Aber nicht nur die Herren turnen erfolgreich. Auch unsere Frauen erturnen Erfolge in der Landesliga.
Kommt doch gerne mal nach einer Wanderung bei uns vorbei. Die Saison beginnt jedes Jahr im September!
Verschnaufpause
Den Wald schätzen und schützen lernen
Hallo Wanderfreunde, mein Name ist Lukas Cegledi. Ich vertrete hier in Biedenkopf die Naturschutzvereinigungen NABU sowie HGON und ich gebe euch ein bisschen Trivia rund um unseren Wald mit auf den Weg.
Ihr befindet euch gerade XY. Der nördliche Teil von Biedenkopf wird naturräumlich zum „Rothaargebirge“ gezählt. Der südliche Teil von Biedenkopf zählt zum „Gladenbacher Bergland“. Die Lahn gilt als Grenze. Das Stadtgebiet ist damit sowohl Teil des Hochsauerlands als auch vom Westerwald.
Das circa 9000 Hektar große Stadtgebiet besteht zu zwei Dritteln aus Wald. Damit zählt Biedenkopf im hessischen Landesvergleich zu einer der waldreichsten Gemeinden.
In Deutschland ist die Rotbuche die Leitbaumart. Auch in Biedenkopf prägt sie das Waldbild, neben ihr kommen aber auch Eichen, Eschen, Ahorn, Fichten und Douglasien häufig vor. Die letzten fünf Jahre (Stand 2023) sind nicht spurlos an unserer geliebten Heimat vorbei gegangen. Es war viel zu trocken und zu heiß und unser Wald kämpft um seine Gesundheit. Wir müssen daher alles tun, dass sich dieser Zustand nicht verschlimmert. Deshalb lieber Wandersmann, bleib auf den ausgeschriebenen Wegen, nimm deine Wanderabfälle wieder mit und hinterlasse keine Glasflaschen. Diese führen in trockenen Sommern zu einer erhöhten Waldbrandgefahr.
Übrigens, wusstet ihr, dass an einem heißen Sommertag das Waldklima in einem gesunden Waldbestand um bis zu 2 ° C kühler ist?!
Ich wünsche noch einen tollen Wandertag
Goldkiste
Lyrischer Mythos der Goldkiste
Felix Scholz:
Wanderer, kommst du gelaufen,
Aus dem fernen Tal hinauf
Ruh‘ dich erst ein Wenig aus
Es ist Zeit, um zu verschnaufen
Hier, wo sich die Wege trennen
Wo der Vater Lieder singt
Und auf alte Liebe trinkt
Will ich meinen Freund dich nennen
Bis hierher bist du gezogen
Hier zur Goldkiste im Wald
Glück sei Dir ab jetzt gewogen
Geh, bis wir uns wiedersehen
In der nahen Ferne bald
Wenn wir wieder wandern gehen
Felix Scholz ist Autor von "Tod in Marburg"
Hassenroth
360-Grad-Panoramablick vom höchsten Punkt der Wanderung
Liebe Wanderer, ich bin Sophie Cyriax und befinde mich hier auf dem Hassenroth, einem der schönsten Plätze im Biedenkopfer Stadtgebiet.
Mit 622 Metern ist er nach der Sackpfeife, die man hier im Hintergrund mit dem Sendeturm gut erkennen kann, einer der höchsten Erhebungen im gesamten Landkreis. Man hat von hier oben bei gutem Wetter eine wunderbare Fernsicht, einen echten Rundum-Blick: Über das Ederbergland und das Lahn-Dill-Bergland bis in den Westerwald und in den Taunus. Auch den Fernsehturm auf dem Dünsberg, bei Gießen, sieht man von hier aus. Auch bei schlechtem Wetter ist der Hassenroth einen Besuch wert, denn bei Regen, Nebel oder Schnee herrscht hier oben eine ganz besondere Stimmung. Allerdings pfeift der Wind auch ziemlich, es empfiehlt sich also immer, eine Jacke oder einen Schal dabei zu haben, auch im Sommer, wenn man nach dem Anstieg geschwitzt ist.
Der Hassenroth bildete früher die Gemarkungsgrenze zwischen Dexbach und Biedenkopf, man kann bei genauem Hinsehen noch alte Grenzsteine entdecken. Dieser große Quaderstein stammt aus dem 19. Jahrhundert, aus der Zeit der Landvermessung Preußens. Hier oben findet sich dieser kleine Schrank mit einem Buch, auf dem sich alle Besucherinnen und Besucher eintragen können – mit etwas Glück steht sogar eine kleine Flasche mit flüssiger Stärkung daneben.
Mir gefällt am Hassenroth besonders gut, dass man ihn nicht mit dem Auto erreichen kann. Dieser Ort ist dadurch besonders ursprünglich. Auf dem Hassenroth stehen einige Bänke, auf denen man sich nach dem anstrengenden Anstieg ausruhen kann. Ich wünsche also eine angenehme Rast und danach eine schöne Wanderung.
Rauhe Wiese
Beliebte Abkürzung durchs Grün
Hallo liebe Wanderer, mein Name ist Timo Hanikl und ich bin einer der beiden Wettläufer des Grenzgangs 2019. An dieser Stelle möchte ich euch etwas über die Figur des Wettläufers, sein Gewand und diese spezielle Stelle der Grenze erzählen.
Die Wettläufer stellen zusammen mit dem Mohr die Symbolfiguren des Grenzgangsfestes dar. Unser Gewand ist gekennzeichnet durch ein mit schwarz-weiß –roten Federn geschmücktes Barett als Kopfbedeckung, einer weißen Bekleidung bestehend aus Leinenhemd und Hose, einer Scherpe mit einem roten und einem blauen Querstreifen, die um die Hüfte getragen wird, einem weißgepunkteten Tuch, welches aus der rechten Hosentasche ragt, und einer Weste. Die Weste hat zwei unterschiedlich farbene Seiten. Traditionell wird am Grenzgangsmorgen und während des Grenzbegangs die blaufarbene Seite nach außen getragen und im nachmittaglichen Festzug und Zelt die rote. Genauso verhält es sich mit der Scherpe und dem Einstecktuch.
Unser markantestes Utensil ist jedoch die Peitsche. Hiermit machen die Wettläufer während des Grenzbegangs die Grenzgänger auf den Verlauf der Grenze aufmerksam, indem wir den Grenzgangszug entlanglaufen und immer wieder die Peitsche knallen lassen, das sogenannte „Platzen“. Wir blicken hier auf die „Rauhe Wisse“, wo das besonders wichtig ist. Während die Grenze entlang des Weges verläuft, versuchen Grenzgänger immer wieder über die „Rauhe Wisse“ abzukürzen. Es ist unsere Aufgabe die Wanderschaft davon abzuhalten.
Der historische Hintergrund hinsichtlich des Zwecks und der Aufgaben der Wettläufer im Grenzgang ist nicht eindeutig in Erfahrung zu bringen. Es gibt jedoch einige Deutungen, welche Rolle den Wettläufern zu Zeiten der ersten Grenzgänge wohl zuteil war. Eine Theorie besteht darin, dass die Wettläufer gegen Personen der angrenzenden Ortschaften um die Wette liefen, um so bei Streitigkeiten um den Grenzverlauf, diesen durch den Wettstreit festzulegen. Ob das Platzen mit der Peitsche früher der Vertreibung böser Geister dienen sollte, ist eine weitere Deutung, die jedoch auch nicht final erwiesen ist.
Für mich persönlich war das Amt des Wettläufers eine unwahrscheinlich schöne, erfüllende und einmalige Erfahrung, die ich mein Leben lang in positiver Erinnerung behalten werde! Auch wenn gerade kein Grenzgang ist, wünsche ich euch eine schöne Weiterreise durch die herrlichen Wälder Biedenkopfs!
Das Videomaterial zum Grenzgang wurde vom Hinterländer Anzeiger und VRM Wetzlar zur Verfügung gestellt. Wir bedanken uns!
Kottenbachhütte
Erfrischendes Quellwasser im Wald an einer gemütlichen Hütte
Hallo, mein Name ist Thomas Böhle und ich bin Autor des Buches „Auf Biedenkoper Spuren“, welches sich den Hütten, Plätzen und Brunnen rund um Biedenkopf widmet.
Wir befinden uns hier im Kottenbachtal, auf dem Gelände des Waldplatzes der Grenzgangsgesellschaft Kottenbach/ Marktplatz. In 1974 wurde von den Bürgern der Männergesellschaft Kottenbach/Marktplatz eine Wasserleitung vom höher gelegenen Ludwigsborn zum Waldplatz gelegt. Im Zuge dessen errichteten die Mitglieder auf dem Platz einen Brunnen, in dessen Mitte sich ein imposanter Eichenstumpf befand.
Das auslaufende Wasser wurde aus eben dieser Eiche in den gemauerten Brunnentrog geleitet. Wie man hier sehen kann, wurde der Baum durch eine stattliche Steinformation ersetzt.
Ich empfehle eine gemütliche Rast auf diesem wunderschönen Waldplatz, eine kleine Erfrischung aus dem Brunnen und dann eine schöne Restwanderung.